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"A weng z'weng"

am .

vs.

ORB

vs.

Bunkerbande

4:4 (2:1; 1:0; 1:3)

Tore ORB: Daum (Ninaus), Prelog (Trausner), Gabriel A. (Ninaus), Ninaus (Reichmann), 

 Offizieller Spielbericht der NHL Graz

Spiel zwei im Playoff und eine komplett unbekannter Gegner. Allerdings ist es in dieser Saison weniger der Gegner, auf den die Old Red Bulls schauen, sondern vielmehr die eigene Mannschaft. So auch diesmal: Aufgrund der Semesterferien und eines weiteren Langzeitausfalls - Michi Trifterer spielte bereits am Donnerstag mit einer gebrochenen Hand! - waren wieder einmal nur zwei Linien am Spielbericht der ORBs. Die Marschrichtung war wieder klar: wenig Strafen, keinen dummen Fehler, Spielen, Scheibe Richtung Tor.

Gesagt, getan - von Beginn an setzten die Bullen diesmal die Vorgabe recht gut um und konnten bedingt durch die überschaubare Gegenwehr der Bunkerbande auch das Spiel relativ gut kontrollieren. Brandy stand solide im Kasten, die Scheibe lief recht gut und den einzigen Stürmer der Bunkerbande, der für Gefahr sorgen konnte, hatte man rasch identifiziert und auch ganz gut im Griff. Es dauerte allerdings bis zur 13. Spielminute, ehe die Sankt Josefer die optische Überlegenheit auch auf die Anzeigetafel brachten. Nach Pass von Kurt Ninaus war es Jürgen Daum, der seiner Vorgabe von 30 Punkten in der Saison damit einen Schritt näher kam. Die Freude über die Führung währte allerdings nur kurz, denn nur knapp eine Minute später mussten die ORBs den Ausgleich einstecken. Trotz des Ausgleichs ließen sich die Bullen nicht vom Gameplan abhalten und spielten weiter auf Angriff. Durch die offensive Spielweise eröffneten sich der Bunkerbande einige gute Konterchancen, die allerdings durch großen Einsatz der jeweiligen einzelnen schnellen Verteidiger und des grandios aufspielenden Brandy vereitelt wurden. Ganz anders diesmal die Situation auf der anderen Seite: nach Pass von Wolfi Trausner war es der Dominator, der sich wieder in die Schützenliste eintragen konnte. Kurz vor der Pause - in der 19. Spielminute - erzielte Dominik Prelog den verdienten Führungstreffer zum 2:1. Beide Treffer wurden in Überzahl erzielt, ein gutes Zeichen zumal die Bullen bislang von der Strafbank fern blieben.

Das Mitteldrittel war eine Kopie der ersten 20 Minuten. Die Bullen konnten das Tempo bestimmen, hatten den Gegner ganz gut im Griff und hielten die Bunkerbande ziemlich aus der Gefahrenzone. Die Torschußstatistik war zwar wie im Startdrittel komplett ausgeglichen, doch Brandy machte sämtliche mehr oder minder zufällig oder durch Konter entstandene Chancen zunichte. Wieder waren es die Sankt Josefer, die effizienter agierten: in der 27. Spielminute war es Andreas Gabriel, der nach Assist von Kurt Ninaus auf 3:1 für die Bullen erhöhte. Das Spiel schien ganz gut auf Bahn zu sein und die Bullen waren bereits nach 40 Minuten gut in Richtung erstem Playoff-Sieg unterwegs. Nichtsdestotrotz war man auf der Bank gewarnt und mahnte weiterhin Konzentration und Einsatz für die letzten zwanzig Minuten ein.

Zu Beginn des Schlussdrittels spielten die Bullen weiterhin munter nach vorn und wollten den Sack endgültig zumachen. Im Rahmen der Forechecks und der Offensivbemühungen wurde aber zunehmend auf die Defensive vergessen und der Bunkerbande eröffneten sich noch mehr Konterchancen. Auch hatten die Bullen zunehmend Probleme, die Scheibe aus der Verteidigungszone zu bringen und brachten sich selbst unnötigerweise in Bedrängnis. Der vierte Treffer durch Kurt Ninaus nach einem guten Schuss von Martin Reichmann in der 49. Spielminute sollte eigentlich die Erlösung bringen und den Bullen die Chance zu geben, die 3-Tore-Führung zu verwalten. Nachdem kurz darauf das Chaos dennoch unübersehbar wurde und die Bunkerbande in ihrer ersten Powerplaymöglichkeit in der 54. Minute den zweiten Treffer erzielten, war es Zeit für ein Timeout: ruhig spielen, keine überzogenen "Hurra, die Gams: auf geht's nach Vorne"-Aktionen, sondern den Gegner kommen lassen - die Message war klar! Allerdings waren die Köpfe - und zuweilen auch die Beine - offensichtlich leer, denn die Bullen verspielten tatsächlich beinahe alles. In der 55. Minute folgte der Anschlusstreffer zum 3:4. Als ein Spieler der Bunkerbande in der 57. Minute auf die Strafbank musste, sollte eigentlich alles in Butter sein. Nicht an diesem Tag: in Überzahl und 2 Minuten vor Ende mit einem knappen Ein-Tor-Vorsprung gingen drei! Stürmer tief, konnten die Scheibe aber nicht halten. An der blauen Linie wurde die Scheibe vom Spieler der Bunkerbande hinausgefördert und der Spieler schickte sich selbst auf die Reise. Auch der zweite an der Offensivlinie postierte Verteidiger der Bullen war - wie oftmals an diesem Abend - zu langsam und konnte nicht mehr entscheidend stören. Den platzierten Schuss aus halbhoher Position musste Brandy passieren lassen. Damit stand es 4:4. Die Bullen konnten schlussendlich sogar noch zufrieden mit dem einen Punkt sein, da ein Weitschuss der Bunkerbande in den letzten Sekunden noch gefährlich in Richtung Tor der Sankt Josefer kullerte...

Fazit:Die Bullen starten souverän in das zweite Playoff-Spiel und spielen die Jungs der Bunkerbande ziemlich an die Wand. Allerdings ist die Situation, das Spiel zu bestimmen, den Gegner im Griff zu haben und klar zu führen ein gänzlich neues Gefühl. Zusätzlich ist offenbar noch die Angst vor dem Siegen hinzugekommen. Anders ist es schwer zu erklären, warum die ORBs nur einen Punkt holen und schlussendlich mit dem 4:4 noch glücklich über die Runden kommen. Das erste Mal in dieser Saison haben die Bullen - zumindest in der letzten Phase des Spiels - eine wirklich schlechte Leistung gebracht. Die absolute Stille in der Kabine zeigte auch die durchwegs eigene Kritikfähigkeit der Akteure und es bleibt zu hoffen, dass sich die Bullen im nächsten Spiel selbst an der Nase nehmen und die letzten Minuten des Spiels gegen die Bunkerbande wieder vergessen lassen.

"Spü ma unser Spü, mia san rot und hobt's Spaß"

Next Game:  ORB vs. EC Icebreakers am Sonntag, 01. März 2015 um 13:30 Uhr im Eisstadion Hart

Media of the Match: Auf geht's!